Schwere Störungen sorgen seit Freitagabend an mehreren großen europäischen Flughäfen für Chaos. Grund ist ein Cyberangriff auf Collins Aerospace, einen global tätigen Dienstleister für Check-in- und Boarding-Systeme. Das Unternehmen bestätigte, dass es „ein technisches Problem gibt, das zu Verzögerungen bei Abflügen führen kann“.
Probleme in Heathrow, Brüssel und Berlin
Am Londoner Flughafen Heathrow hieß es, der Dienstleister arbeite bereits an einer schnellen Lösung. Reisende wurden aufgefordert, den Status ihrer Flüge vor der Anreise zu überprüfen. Zudem appellierte der Flughafen, nicht früher als drei Stunden vor internationalen und zwei Stunden vor innereuropäischen Flügen zu erscheinen. „Wir haben zusätzliches Personal an den Check-in-Schaltern eingesetzt, um die Unannehmlichkeiten zu reduzieren“, erklärte ein Sprecher und entschuldigte sich bei den Passagieren.
Am Brüsseler Flughafen wurden die Abläufe massiv eingeschränkt: „Derzeit finden Check-in und Boarding ausschließlich manuell statt“, teilte die Flughafenleitung mit. Gleichzeitig betonte sie, dass der Dienstleister „aktiv an einer schnellstmöglichen Wiederherstellung“ arbeite.
Auch am Berliner Flughafen BER kam es zu erheblichen Wartezeiten. Laut Mitteilung des Flughafens führe die Störung eines europäischen Systemanbieters zu längeren Wartezeiten an den Check-in-Schaltern. Die Verantwortlichen versicherten, dass mit Hochdruck an einer Lösung gearbeitet werde.
Kettenreaktion mit Verspätungen und Ausfällen
Die Cyberattacke führte bereits zu Flugausfällen und massiven Verspätungen, Tausende Passagiere sind betroffen. Besonders Heathrow erinnerte daran, dass es bereits das dritte Mal innerhalb weniger Wochen zu vergleichbaren Problemen kommt – schon im Juli und August hatten technische Störungen den Ferienverkehr erheblich beeinträchtigt.
Ausmaß des Angriffs bleibt begrenzt
Der Flughafen Frankfurt stellte klar, dass er nicht von dem Angriff betroffen ist. Die Behörden prüfen derzeit, wie weitreichend die Cyberattacke tatsächlich war und welche Motive dahinterstecken könnten. Bislang gibt es keine Informationen zu möglichen Tätern.